Schriftsteller werden: Eine kurze Einführung für interessierte Schreiberlinge

Erst einmal möchte ich dich einstimmen auf das, was dich erwartet. Ich möchte, dass du dich einliest, denn nur so kannst du innerhalb von Sekunden feststellen, ob mein Kram deinen Kram berührt, du dich hier verstanden fühlst. Hast du Zeit? Schön. Dann lass' uns reden.



Viele von uns wollten schon schreiben, als sie noch ganz klein waren. Wir haben diese kleinen Schulhefte vollgeschrieben, uns richtig groß gefühlt, wenn wir einen PC mit Wordpad für unsere Kurzgeschichten und Ideen nutzen konnten. Schreiben gehört für die meisten Schreiberlinge immer schon zum Leben dazu, erst als Zuhörer, dann als Leser, dann als Schreiber. Das ist die Evolution der Schriftsteller. In unseren Adern fließen Buchstaben wie in einer Buchstabensuppe. Und diese zu Worten zusammenzuführen ist unsere Bestimmung. Trifft das irgendwie auf dich zu, Schreiberling?

Klingt super kitschig, ist aber wahr. Ich selbst arbeite seit gut einem Jahr hart an meinem Schriftstellertraum, der als Kind noch sehr unbeschwert geträumt werden konnte. Erinnert ihr euch daran, dass man damals dachte, dass man einfach wird, was man sich vorstellt zu werden? Wie simpel dieser Gedanke war? Und wie klar? Dann kommen die Jahre in denen man lernt, dass solche Träume "nicht vernünftig" sind. Das man nicht einfach Popstar, Sänger, Schauspieler, Schriftsteller oder Künstler wird und davon lebt, wie durch eine Anstellung im Großraumbüro. 

Geht es dir auch so, dass du Newt Scamander absolut verstehst, wenn er als seinen Irrwicht einen vollgepackten Schreibtisch vor sich sieht? Wir Schriftsteller sind Weltenbummler, keine Schreibtischarbeiter. Nach außen hin sehen wir vielleicht so aus, als würden wir nur in unseren dunklen Restaurantecken hausen und Leute beobachten, in unseren Wohnungen ungewaschen und im Wohlfühlpullover wilde Geschichten zusammenreimen, aber letztlich sind wir viel unterwegs. Wir sehen Dinge, die andere niemals sehen werden. Wir besuchen Welten, die andere sich nicht trauen zu besuchen. Wir sind Macher, Erschaffer, Erfinder und Abenteurer oder zumindest sehr gute und aufmerksame Beobachter der Wildnis, die uns umgibt. Und sicherlich eben keine Schreibtischarbeiter, die Stapel abarbeiten. Kennst du diese Angst, Schreiberling? Löst es in dir Dämonenkämpfe aus, wenn du daran denkst, dass du jeden Tag acht Stunden oder mehr in einem Raum voller lauter Gedanken sitzen musst, die deine eigenen übertönen? Und hat man dir schon gesagt, dass es Wahnsinn ist, was du dir insgeheim für ein Leben wünschst? Bist du ein unvernünftiger, wahnsinniger, ängstlicher oder besonders mutiger Neinsager geworden, aus Verzweiflung, dem Versuch ein Jasager zu sein oder zu bleiben heraus?

Dann bist du wie ich. Dann wirst du sicherlich vieles von dem verstehen, was ich mit dir teilen will, denn ich habe im letzten Jahr sehr mutige und verrückte Schritte getan, die dich sicherlich interessieren. Ich kann dir nicht vorschreiben, was zu tun ist, denn der Wörterweg ist ganz schön eigensinnig und individuell, aber ich kann dir einen kleinen Plan mitgeben, ein Notizbuch voller möglicher Pfade. Ich kann dich auf Gefahren hinweisen. Du selbst entscheidest, ob du ihnen entgegen treten willst. Und ich kann dir zumindest, neben allem Pathos, ein Freund sein. Denn glaube mir: I feel you. Ich kenne den struggle.



Nimm' dir Zeit, eine Tasse Tee und vielleicht einen Keks. Dann lese dich rein in meine Erfahrungen, die ich nun an zwölf Tagen zu zwölf Monaten für 2018 für dich niederschreiben werde. Daraufhin kannst du gehen oder mich weiter begleiten auf dem Weg durch den ganzen Irrsinn, meinem verrückten Abenteuer. Wäre einen Versuch wert, meinst du nicht?

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